Raoul Brigola über seine Studienreise nach China

23.09.2019

Raoul Brigola, Informatikstudent der Universität Wien, konnte sich beim Huawei-Studierendenwettbewerb „Seeds for the Future“ durchsetzen und gewann – gemeinsam mit Studierenden anderer Universitäten und FHs – eine Studienreise nach China. Zurück in Österreich erzählt er nun, was er dort erlebt hat.

Der » „Seeds for the Future“-Studierendenwettbewerb ist Teil der Huawei University Austria, die seit 2012 österreichische Bildungsprojekte und Studierende aus dem In- und Ausland fördert. Beim Wettbewerb selbst, bei dem Studierende von sechs Bildungseinrichtungen (Universität Wien, TU Wien, TU Graz, FH St. Pölten, FH Joanneum und FH Hagenberg) teilnehmen konnten, musste ein Essay – entweder zum Thema 5G oder Smart Cities – verfasst werden. Für die GewinnerInnen ging es von 23. August bis 8. September nach China, wo sie nicht nur die Tech-Firma Huawei kennenlernen konnten, sondern auch einen Chinesisch- und Kalligrafiekurs sowie verschiedene IKT-Trainings erhalten haben.

Im Interview berichtet Raoul Brigola nun von seinen Erlebnissen in China:

 

Was haben Sie alles in China erlebt und welche Erkenntnisse konnten Sie durch Ihre Studienreise nach China gewinnen?

Im Wesentlichen gab es zwei Seiten dieser Reise bzw. zwei Sachen, die wir kennen gelernt haben: Zum einen das Land China mit seinen Menschen und zum anderen das Unternehmen Huawei mit seinen Strukturen und Produkten. Beide hatten sowohl beeindruckende als auch abschreckende Aspekte. Man spürt die enorme Geschwindigkeit, mit der sich das Land entwickelt, allerdings hat man das Gefühl, dass sich diese Entwicklung in vielen Bereichen auf die Städte an der Ostküste beschränkt.

Welche Erlebnisse haben Sie besonders beeindruckt und warum?

Zunächst einmal war es sehr beeindruckend zu sehen, wie dieses riesige Land funktioniert: Sowohl die Art und Weise, wie die Menschen arbeiten und leben, als auch die Organisation, die in den Städten herrscht. Wir haben die Städte Peking und Shenzhen besucht, wobei mich Shenzhen am meisten beeindruckt hat, da es tatsächlich erst in den letzten 40 Jahren entstanden ist. Neben dem Land fand ich es sehr interessant, einen Einblick in eines der aktuell bekanntesten Tech-Unternehmen zu bekommen. Wir konnten viele Fragen stellen, auf die wir ausführliche Antworten von den MitarbeiterInnen bekommen haben.

Inwiefern konnte Ihr bisheriges Studium an der Fakultät für Informatik Sie auf diese Studienreise vorbereiten?

Sehr hilfreich waren meine Vorkenntnisse aus den Kursen „Betriebssysteme“ und „Technische Grundlagen der Informatik“. Die Themen, die wir bei Huawei behandelt haben, waren hauptsächlich aus dem Bereich „Netzwerktechnologie“. Dieser Kurs ist bei meinem Studium laut Curriculum erst im 5. Semester vorgesehen.

Inwiefern werden Ihre Erlebnisse in China Ihren weiteren Studien- bzw. Berufsalltag beeinflussen, was konnten Sie also für die Zukunft an Wissen mitnehmen?

Die Schulungen, die wir auf der Reise bekommen haben, haben definitiv ein Interesse für Netzwerktechnologie in mir geweckt. Da ich immer noch am Anfang meines Studiums stehe, ist es toll, bereits jetzt diese Eindrücke bekommen zu haben, so dass ich die nächsten Semester entsprechend meine Kurse wählen kann. Zu meinem späteren Berufsalltag kann ich jetzt noch nicht viel sagen. Huawei ist so organisiert, dass den MitarbeiterInnen das gesamte Unternehmen gehört, was mir als Arbeitnehmer natürlich zusagen würde. Auf der anderen Seite kam es mir so vor, als wäre der Leistungsdruck bei Huawei sehr hoch und der Raum für Kreativität etwas beschränkter als bei österreichischen Unternehmen.

 

Raoul Brigola betreibt neben seinem Studium auch den » „Future Technology Blog“ über technische wie ethische Aspekte neuer Technologien. Hier gibt es ebenso seinen » Essay über Smart Cities zu lesen.