"ERC-Grants sind sehr kompetitiv, ein wichtiger Indikator für die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Universität Wien und deshalb auch eine Anerkennung für die wissenschaftliche Expertise unserer Forscherinnen und Forscher", sagt Rektor Heinz W. Engl. "Ich freue mich, dass Stefan Schmid nun einen Consolidator Grant erhält und damit den 59. ERC Grant an die Universität Wien holt."
Selbstadaptierende Netzwerke erforschen
Kommunikationsnetzwerke bilden das Rückgrat unserer digitalen Gesellschaft und sind zu einer kritischen Infrastruktur geworden. Die schnell wachsende Beliebtheit von datenintensiven Anwendungen – beispielsweise in den Bereichen Gesundheit, Unterhaltung, Wissenschaft oder maschinelles Lernen – erfordern allerdings immer leistungsfähigere Netzwerkinfrastrukturen. Selbst-adaptierende Systeme sind heute bereits allgegenwärtig: Webseiten passen ihre Inhalte den Interessen der Leserschaft an, Algorithmen optimieren den Wertpapierhandel gemäß Angebot und Nachfrage, oder neuronale Netzwerke passen ihre Strukturen den Daten an. Im Gegensatz zu diesen Systemen, welche auf Software basieren, untersucht Schmid selbst-adaptierende Systeme in Hardware. In seinem Forschungsprojekt wird Schmid untersuchen, ob und wie sich neuartige optische Technologien einsetzen lassen, um die Netzwerktopologie dynamisch zu rekonfigurieren und dem Datenverkehr anzupassen. Seine Vision von selbst-adaptierenden Netzwerken hat das Ziel, empirische Struktur im Datenverkehr auszunutzen und Kommunikationsnetzwerke dadurch effizienter zu machen. In seinem ERC-Projekt erforscht Schmid Methoden, die es erlauben Struktur in Datenflüssen zu messen. Dafür entwickelt er Mess- und Bewertungskriterien, um das Potenzial von selbstadaptierenden Netzwerken analytisch zu charakterisieren. Zur optimalen Anpassung von Netzwerkressourcen studiert er Algorithmen und implementiert Prototypen.
Über Prof. Schmid
Prof. Schmid ist Leiter der Forschungsgruppe CT (Communication Technologies) an der Fakultät für Informatik.